Prüfsiegel für Monitore
Auf vielen Monitoren klebt ein Sammelsorium an Plaketten und
Texthinweisen zu eingehaltenen Grenzwerten und Vorschriften. Nachfolgend die Wichtigsten
Standards:
- GS
Zeichen für geprüfte Sicherheit. Diese Prüfplakette wird vom TÜV, dem VDE
oder den Berufsgenossenschaften vergeben. Sie bescheinigen dem Monitor, daß er die Normen
zur Sicherheit der Informationstechnik EN60950, der Sicherheitsregeln für
Bildschirmarbeitsplätze im Bürobereich ZH 1/618 und der Ergonomie gemäß ISO 9241-3
erfüllt.
- ISO
Die Internationale Standards Organisation hat mit den Normen ISO 9241-x die
Bildqualitätsanforderungen an Monitoren und deren Design festgelegt. Hier sind
Bedingungen zu erfüllen für Entspiegelung, Flimmerfreiheit, Kontrast, Sichtabstand,
Zeichenbreite, -höhe und -gleichmäßigkeit.
- MPR II
(MPR 1990:8, MPR 1990:10) Enthält Empfehlungen mit Grenzwerten für elektrische
und magnetische Felder, die ein Monitor im Betrieb nicht überschreiten darf. Die
Richtwerte von MPR II gehen davon aus, daß das am Arbeitsplatz vorkommende
Strahlungsniveau durch den Monitor nicht nennenswert erhöht wird.
- TÜV Ergonomie
Kombiniert die Empfehlung von MPR II und die Anforderungen an die
Darstellungsqualität nach ISO 9241-3 und ISO 9241-8. Zusätzliche Anforderungen gelten
für Leuchtdichtgleichmäßigkeit, Konvergenz, Zeichenhöhe, Zeichengleichmäßigkeit,
Linearität, Bedienungsanleitung sowie Handhabung der Bildschirmeinstellung.
- TCO-92
Geht vom technischen Machbaren aus und legt strengere Grenzwerte für elektrische
sowie magnetische Felder fest als MPR II. Die Anforderungen wurden Außerdem um die
Nutek-Energeisparvorschriften (schrittweise Reduzierung des Energeiverbrauchs während
Arbeitspausen) ergänzt.
- TCO-95
Fordert die gleichen Strahlungsgrenzwerte und Energiesparmaßnahmen wie TCO-92.
Bei TCO-95 ist zusätzlich der Einsatz schadstoffarmer Materialien sowie eine Recycling
gerechte Konstruktion nachzuweisen. Für diese Punkte genügt eine Herstellererklärung.
Es gelten verschärfte ISO-Normen für Linearität, Leuchtdichte und
Leuchtdichteverteilung. TOC-95 beschreibt außerdem die ergonomischen Eigenschaften des
gesamten PCs (Tastatur, Geräuschentwicklung).
- TOC-99
Für die Zukunft fordert dieses Prüfsiegels bessere Werte für Kontrast,
Helligkeit, Bildwiederholungsfrequenz (mindestens 85 Hz) und ergänzt TCO-95 um Vorgaben
für Gehäusedesign, Geräuschentwicklung, Einschaltzeit usw. Auch einige
Bedienrichtlinien sollen in die kommende TCO-99 integriert werden.
- Blauer Engel
Hinsichtlich Ergonomie lehnt sich der Blaue Engel an die Empfehlung von MPR II
und ISO 9241-3 an. Das Augenmerk liegt besonders auf Recycling gerechte Konstruktion sowie
Schadstoffarmut der verwendeten Materialien. Zum Nachweis genügt teilweise eine
Herstellererklärung (EMV, Recycling, Schadstoffarmut, Energiesparen). Produktsicherheit
und Ergonomie sind als Testbericht eines unabhängigen Prüfinstitut zu belegen.
- TÜV Eco-Kreis
Enthält die Prüfungen für das TÜV Ergonomie Siegel. Bei der Ergonomie sind
die Anforderungen nach ISO 9241-3 und ISO 9241-8 sowie zusätzliche Kriterien für die
Bildqualität zu erfüllen. Der TÜV Rheinland legt außerdem Wert auf Einhaltung der
EMV-Richtlinien sowie Recycling gerechte Konstruktion und Altgeräte Recycling. Der
Monitorhersteller muß die Schadstoffarmut der verwendeten Materialien nachweisen. Zu
allen Punkten muß ein Prüfbericht von einem akkreditierten Prüflabor vorliegen.
Zusätzlich finden Stichproben in de Fertigungsstäten statt, die ein Qualitätsmanagement
nach ISO 9000 ff nachweisen müssen.
aus der Zeitschrift "PC MAGAZIN" vom
November 1998
© Januar 1999 by F.Baag